„Gronau will gegen Bike-Trails bei Herborn vorgehen“
Im Wald bei Herborn gibt es viele illegale Radstrecken. Bürgermeisterin Katja Gronau sieht das “mit Sorge”. Das Vorhaben, legale Alternativen zu schaffen, liegt derzeit auf Eis.
Bürgermeisterin Katja Gronau macht unmissverständlich deutlich: „Mit Sorge sehen wir im gesamten Waldgebiet unserer Stadt illegal angelegte Fahrradstrecken. Diese Biketrails sind weder von der Stadt Herborn oder anderen Grundstückseigentümern genehmigt, noch können sie weiter geduldet werden. Wir werden uns bekannte Aufbauten im Wald beseitigen. Hier kann die Stadt nicht die Augen verschließen, weil sie als Waldeigentümer für den ordnungsgemäßen Zustand unserer Wälder und bestehender Wege verantwortlich ist.“
Die Fraktion der GRÜNEN im Stadtparlament sprich sich deutlich gegen einen Rückbau illegal angelegter Biketrails zum jetzigen Zeitpunkt aus.
Wir halten uns an gefasste Beschlüsse!
Im Oktober 2019 haben wir in der Stadtverordnetenversammlung mehrheitlich – in den beteiligten Ausschüssen einstimmig – beschlossen, einen Großteil der illegal angelegten Trails rund um Herborn zu legalisieren und einer touristischen Nutzung zuzuführen. Hier die Beschlussvorlage:
Verwirklichung des Projektes „Biketrails Herborn„ / Beantragung von Fördermitteln und Bereitstellung von Mitteln
Beschlussvorschlag:
“Die Stadt Herborn, als Projektträgerin verfolgt weiterhin die Legalisierung und Verwirklichung des Projektes „Biketrails Herborn“. Dazu stellt die Stadt Herborn einen Förderantrag. Eine Zustimmung des Magistrats der Stadt Herborn ist Voraussetzung für die Gewährung von LEADER-Fördermitteln.
Für das Haushaltsjahr 2020 sind 100.000 € für die Ersteinrichtung (Planung und Ausführung) und ab 2020 fortführend 10.000 € für die Wartung der Trailanlage, im Produkt 130101 (Anlage und Unterhaltung, Planung und Bau von Grün- und Freizeitanlagen), vorzusehen.“
Die von der Verwaltung geschätzten Kosten von 100.000 Euro haben wir damals alle als völlig überzogen angesehen und gebeten, dass nochmal zu überprüfen.
Wegen der prekären Haushaltslage wurde das Geld im Haushalt 2020 nicht eingestellt, was aber nicht heißt, dass es vom Tisch ist – es ist einfach nur verschoben.
Warum Frau Gronau jetzt öffentlich und ohne Rücksprache mit den Gremien erklärt, die Trails zurückbauen zu lassen, ist schwer nachzuvollziehen. Diese Trails bilden die Grundlage für die geplanten legalen Trails, baut man sie jetzt zurück, wird alles noch viel teurer.
Wir stehen kurz vor den Beratungen zum Haushalt 2021 – dann wird man sehen.
Und es war doch Frau Gronau, die erst kürzlich erklärte:
„Auch wenn es um die finanzielle Situation der Stadt Herborn nicht besonders gut bestellt ist, steht für mich fest, dass wir weiter in unsere Stadt investieren und sie voranbringen müssen.“
Zwei Wochen später empfiehlt sie dann: „wer biken will, kann das in Bad Endbach und Siegen tun“.
Das ist wahrlich aktive Tourismus- und Wirtschaftsförderung für unsere Stadt.